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Seit Anfang 2010 gibt es das offizielle Qualitätszeichen „Generationen-

freundliches Einkaufen”, mit dem sich Geschäfte schmücken dürfen, in

denen der Einkauf für Menschen aller Altersgruppen, Familien ebenso

wie Singles, Menschen mit gesundheitlichen Handicaps so komfortabel

und angenehm wie möglich ist.

Seit Ende 2011 existiert ein weiteres Siegel, mit dem speziell den Seni-

oren mehr Sicherheit und Orientierung beim Einkauf gegeben werden

soll. Dieses ganz spezielle „Senioren-Siegel” soll Einzelhändler moti-

vieren, die Generation „60plus” stärker in den Fokus ihrer Unterneh-

mensphilosophie zu rücken. Die Bewertung erfolgt anhand eines um-

fassenden Kriterienkatalogs: Der Laden sollte barrierefrei sein, es sollte

Sitzgelegenheiten zum Ausruhen geben, die Einkaufswagen sollten

leicht lenkbar, die Gänge zwischen den Regalen nicht zu eng und die

Preisschilder nicht zu klein sein. Kartons sollten nicht die Wege zur Ware

verstellen, und die Ware sollte nicht zu hoch oder zu tief gelagert sein.

Neben den Großpackungen sollte es auch Singlegrößen geben. Vorzugs-

weise sollte Personal anwesend sein, das man befragen und mit dem

man auch über Alltagsgeschehnisse reden kann. Unter den Verkäufern

sollte es auch einige geben, die sich schon im fortgeschrittenen Alter

befinden, denn gerade wenn es um Beratung geht, wenden sich die

Senioren gerne an diese. Sie fühlen sich von ihnen besser verstanden.

Eine weitere Hilfe stellt eine „Rentner-Klingel” dar, die hilfsbereite Mit-

arbeiter des Supermarktes herbeieilen lässt. Beim Einpacken und Tragen

Wirtschaftsfaktor Alter

Senioren: Wichtige Zielgruppe

Insgesamt leben in Deutschland rund 22 Mio. Menschen, die älter sind

als 60 Jahre. Ihr Anteil an der Bevölkerung wird in den kommenden

Jahren weiter wachsen. Zugleich steigt die Lebenserwartung der heute

60jährigen stetig.

Grundsätzlich verfügt die Generation 60plus über eine hohe Kaufkraft.

Ein Drittel von ihnen hat laut einer Umfrage der Nürnberger Gesellschaft

für Konsumforschung (GfK) keine monatlichen Belastungen wie Miete

oder Abzahlung eines Eigenheims. Zum Teil sind hohe Ersparnisse vor-

handen. So haben 18% der Befragten mehr als 50.000,– EUR „auf der

hohen Kante“. Ein Viertel der jüngeren Senioren geht davon aus, dass

sich die eigene finanzielle Situation innerhalb der nächsten fünf Jahre

noch verbessern wird, beispielsweise durch eine Erbschaft, Schenkung

oder Auszahlung einer Lebensversicherung. Diese Aspekte machen die

Generation „60plus” zu einer interessanten Zielgruppe für die Wirtschaft.

Obwohl viele der über 60jährigen in der Vergangenheit Vermögen an-

gelegt haben, beobachten nicht alle die weitere Entwicklung.

Sparer, Versicherte am Laufzeitende einer Kapitallebensversicherung,

Rentner zu Beginn ihres Ruhestands – alle stehen vor derselben Entschei-

dung: Soll ich mir mein Kapital auf einen Schlag auszahlen lassen, und

wie kann ich es nach bestem Wissen aufbrauchen? Das Schwierige an

dieser Entscheidung: Sie wissen nicht, wie lange Ihr Geld reichen muss.

10, 15 oder sogar 40 Jahre? Wer heute 60 Jahre alt ist, feiert laut Statistik

auch seinen 80. Geburtstag. Frauen werden im Schnitt sogar 84 Jahre alt.

Seniorengerechtes Einkaufen

Der Einzelhandel, egal ob „Tante-Emma-Laden“, Lotto-Annahmestelle,

Baumarkt oder Einkaufszentrum, sieht sich durch den demografischen

Wandel vor neue Herausforderungen gestellt. Der zukunftsorientierte

Gewerbetreibende weiß, dass rund ein Drittel aller privaten Konsum-

ausgaben von der Generation „60plus” geleistet wird. Vorausschauende

Einzelhändler stellen sich auf die Bedürfnisse der Älteren beim Einkau-

fen in Bezug auf Angebot und Ambiente ein, machen sie zufrieden,

weil sie sie nach Möglichkeit als Stammkunden gewinnen möchten.

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